Ursprünglich hatte die Europäische Zentralbank geplant ihr 1.780 Mrd. Euro schweres Ankaufprogramm für europäische und außereuropäische Staatsanleihen sowie Unternehmensanleihen zum Ende März 2017 zu beenden. Dies wäre gut für den europäischen Sparer gewesen, denn die Entwertung des Euros durch die Druckerpresse hätte ein Ende gehabt. Viele Marktteilnehmer hatten angesichts der labilen ökonomischen Lage in Südeuropa sowie dem weiterhin akut Bankrott-gefährdeten Bankensystem schon damit gerechnet, dass die EZB ihre für das Wachstum und den Wohlstand in Europa schädliche Geldpolitik fortführen würde. Schließlich dient diese primär der Sicherstellung von Staatsfinanzierung und Rekapitalisierung des Bankensystems. Die offiziell und drastisch geschönt ausgewiesene Teuerung in der EWU liegt im laufenden Jahr lediglich bei 0,2% und für 2017 sagen die Währungshüter [sic!] einen Anstieg der Verbraucherpreise von 1,3% sowie für 2018 von 1,6% voraus. Damit bleibt noch jede Menge Spielraum um die finanzielle Repression zu beschleunigen, indem man über die weitere Ausweitung der Geldmenge (Inflation) tiefere Realzinsen erzeugt und diese über geschönte Statistiken verschleiert. Deshalb hat die Europäische Zentralbank in dieser Woche auch beschlossen, ihr Aufkaufprogramm für Staatsanleihen und Wertpapiere um eine halbe Billionen Euro auszuweiten und dieses bis mindestens Ende 2017 zu verlängern. Ab April werden dann anstatt 80 Mrd. Euro mit 60 Mrd. monatlich so viel wie während der ersten Phase des europäischen QE-Programms gedruckt. Mario Draghi hatte noch einmal betont, dass man „anhaltende Präsenz“ zeigen und man auch über das Ende des Jahres 2017 das Programm verlängern werde, sollte die Inflation (Teuerung) nicht wie angestrebt anziehen sollte, weshalb es weder ein Tapering noch einen Exit aus der billigen Geldpolitik geben wird.
Der Goldpreis folgt der Ausweitung der Geldmenge
Der Euro verlor in Reaktion auf die Worte des EZB-Chefs Draghi sofort 2 US-Cent zum US-Dollar und hält sich derzeit noch über der technischen Unterstützung bei 1,05$. Da das Federal Reserve System der USA im Moment die Geldmenge jedoch nicht ausweitet, dürfte die Parität des Euros zum US-Dollar wohl in den nächsten Wochen und Monaten erreicht werden, was bedeutet, dass der Euro erstmals seit 2002 schwächer wäre als die amerikanische Währung.
Der Euro ist auf dem Weg zur Parität zum US-Dollar
Diese Entscheidung der EZB bedeutet eine weitere Abwertung des Euros und somit einen Kaufkraftverlust der Ersparnisse, Renten und Pensionen. Der Goldpreis stieg auf Eurobasis daher sofort an und gewann 16€ je Feinunze hinzu, womit der Preis für Gold in Euro wieder um bzw. leicht über der Marke von 1.100€ notiert. Aufgrund des sehr schwachen Euros bleibt der Goldpreis in der europäischen Gemeinschaftswährung sehr gut unterstützt und das Ende der Korrektur scheint nicht mehr weit entfernt oder vielleicht sogar schon gefunden zu sein, weshalb Investoren und Anleger weiterhin auf den sicheren Hafen Gold setzen.
Wenn der Euro fällt, dann steigt der Goldpreis
Geldpolitik aus Sicht der Österreichischen Schule
Wenn der Staat ein Geldmonopol für sich beansprucht, dann immer vor dem Hintergrund der indirekten massiven Besteuerung von Vermögen. Diesen Weg wählt der Staat, da die Bevölkerung eine derart hohe Besteuerung auf direktem Wege nicht akzeptieren würde. Also drucken Regierungen sowie Banken in Symbiose ihr eigenes Geld und entwerten somit die Ersparnisse der Bevölkerung in deren Herrschaftsgebiet. Diese heimliche Besteuerung wird von der Bevölkerung jedoch nicht erkannt und übrig bleibt der Frust über die schleichende Verarmung der Gesellschaft sowie steigende Arbeitslosigkeit. Zusätzlich weist der Staat den schwarzen Peter der Wirtschaft zu und stellt sich selbst als Retter dar, wenn er aus den Steuereinnahmen einen Teil in Form von Sozialhilfe oder Kindergeld an die heimlich Beraubten zurückgibt. Da die Menschen den Prozess der Inflation nicht verstehen, rufen diese begeistert nach noch mehr staatlicher Intervention und noch mehr Steuergeschenken und lassen sich dabei nur bereitwillig noch mehr ihre Freiheit und ihr Eigentum nehmen.
Geld als effizientes Tauschmittel entstand in der Geschichte aus einem natürlichen Prozess heraus, wobei der Markt Gold und Silber als ideales Medium erwählte. Jene, die das Geldmonopol durchsetzen und von diesem profitieren, wissen dies, weshalb sie Edelmetalle gemeinhin als barbarisches Relikt verteufeln und das Gold bekämpfen. Geld ist eine Erfindung der freien Marktwirtschaft und benötigt keiner zentralistischen Lenkung, weshalb auch Notenbanken gänzlich unnötig sind. Ihr einziger Existenzgrund liegt in der planmäßigen indirekten Besteuerung der Menschen. So war auch die als stabilitätsorientiert angesehene Bundesbank bei genauem Hinsehen zu keiner Zeit Hort der Stabilität, sondern die Ursache massiver Vermögenumverteilungen und einer drastischen Abwertung der Deutschen Mark, wenn man auch konstatieren muss, dass diese in der Nachkriegsepoche vorsichtiger vorging, um den Wiederaufbau der Wirtschaft nicht zu stark auszubremsen. So verlor die Deutsche Mark bis zu der Einführung des Euros 76% ihrer Kaufkraft.
Die Korrektur könnte in Bälde an signifikanten Unterstützungen ihr Ende finden
Als wäre die Abwertung der Mark nicht schon schlimm genug für die Deutschen gewesen, so verlor der Euro seit seiner Einführung selbst nach der offiziellen Statistik bereits 40% an Kaufkraft, wobei die geschönten harmonisierten Verbraucherpreisindizes der staatlichen statistischen Ämter den größten Teil der Teuerung immer noch verschleiern. Der Goldpreis stieg seit der Einführung der Deutschen Mark in der Bundesrepublik hingegen um 2.800% an, was bedeutet, dass all jene, die ihre Ersparnisse in Gold anstatt Baumwoll- bzw. Digitalgeld steckten, von der versteckten Enteignung verschont blieben, ihre reale Kaufkraft behielten und einen kräftigen nominalen Gewinn verbuchen konnten. In Europa ist kein Ende der billigen Geldpolitik in Sicht und der Euro wird absehbar weiter zunehmend an Kaufkraft verlieren. Besitzer von Lebensversicherungen und Festgeldanlagen trifft es dabei am härtesten, wobei auch Aktienbesitzer in realer Betrachtung zukünftig hart von der Abwertung betroffen sein werden.
Die zuletzt in den USA aber nun auch in Europa nominal deutlich gestiegenen Zinsen für Staatsanleihen sind aktuell ein erstes Indiz auf eine bevorstehende Hochinflationsphase, in deren Verlauf die Währungen ähnlich der 70er Jahre schnell und drastisch abwerten werden, während die Volkswirtschaften in der Stagflation gefangen und ächzen werden. Deshalb ist besonnen und klug, wer auf Gold und Silber während dieser Zeit setzt und sich vor dem Kaufkraftschwund und weiteren Gefahren von Krisen teilweise mit dem Kauf von Gold und Silber schützt. Darüber hinaus sind sogar deutliche Gewinne möglich, da die Edelmetalle im Augenblick noch drastisch unterbewertet sind, da die Regierungen ihren Kampf gegen das „barbarische Relikt“ Gold bis heute fortsetzen und den Goldpreis nicht so schnell steigen lassen.
Gefahren für den Bundeshaushalt
Über das sogenannte Target2-System werden Leistungen zwischen den nationalen Notenbanken verrechnet. Steigt der Saldo einer nationalen Notenbank, so hat diese Forderungen gegenüber dem Ausland. Normalerweise regulieren sich Zu- und Abflüsse selbständig, doch mit dem Beginn der Finanz-, Wirtschafts-, und Eurokrise im Jahr 2007 begann das Target2-Saldo der Deutschen Bundesbank plötzlich zu steigen, da die südlichen Euroländer massive Kapitalabflüsse verzeichneten. Jetzt hat das deutsche Target2 Saldo einen Rekordwert von 811 Mrd. Euro erreicht und umfassen rund die Hälfte des Auslandsvermögens der Bundesrepublik Deutschland. Die Schuldner sind die südlichen Euroländer Griechenland, Italien, Portugal, und Spanien. Sollten diese Länder zukünftig Bankrott gehen und / oder aus dem Euro austreten, so wäre das deutsche (Forderungs-)Vermögen verloren. Dies Staatsverschuldung Deutschland könnte dann über Nacht um 40% explodieren. Die Target2-Forderungen der Bundesbank stellen eine zusätzliche Gefahr für den deutschen Sparer dar, denn dieser muss die Staatsschulden letztlich entweder durch direkte Steuern oder über die indirekte Besteuerung mittels Inflation bezahlen, weshalb dies ein weiterer Grund ist, sich mit dem Besitz von Gold vor diesen Gefahren zu schützen.
Bundesbank hat riesige Forderungen gegenüber den südlichen Euroländern
© Blaschzok Financial Research
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