Die Edelmetalle tendierten seit Wochen trendlos, doch seit dieser Woche bahnt sich eine Trendwende für die Edelmetalle in Eurobasis an. Der Euro hat eine charttechnische Konsolidierungsbewegung nach unten gebrochen, was extrem negativ zu bewerten ist. Die Bullen werden aktuell verprügelt und ein Long Drop von Terminmarktpositionen steht unmittelbar bevor. Käufer werden hier nicht mehr in das fallende Messer greifen, während die Bären die Chance sehen, um von einem fallenden Euro zu profitieren, weshalb sie zusätzlich den Euro verkaufen. Mit dem Bruch der sogenannten „Wimpelformation“ und der Bestätigung des Ausbruchs durch einen vorherigen Pull Back, hat sich ein Abwärtspotenzial von mindestens 1,09$ aufgebaut.
Die Goldnachfrage ist aktuell so niedrig wie zuletzt in 2009.
Das amerikanische Bruttoinlandsprodukt ist im ersten Halbjahr 2018 annualisiert um 4,1% gestiegen, was den Weg für weitere Zinsanhebungen durch die US-Notenbank frei macht. Der Dollar dürfte daher weiter aufwerten. Dieser wirtschaftliche Erfolg ist den Steuersenkungen und den Deregulierungen zu verdanken. Zumindest gelang es der US-Regierung die Spätphase des aktuellen Konjunkturzyklus noch einmal zu verlängern.
Auf der anderen Seite gibt es in Europa gigantische hausgemachte Probleme, die es der EZB unmöglich machen die Zinsen anzuheben, geschweige denn die Geldmenge wieder zu reduzieren, was die US-Notenbank bereits macht. Der Euro steht daher fundamental unter Beschuss, weshalb dieser weiter abwerten wird. Die Teuerung wird ansteigen und so werden auch die Edelmetalle, ebenso wie andere Assetpreise, nominal weiter ansteigen. Gold in Euro dürfte im Zuge eines fallenden Euros jetzt wieder stärker werden. Vor etwa über einer Woche stand Gold in Euro noch bei 1.037€ und konnte seither 20€ auf 1.057€ hinzugewinnen. Auf Sicht der kommenden drei Monate sehen wir den Goldpreis in Euro daher gut unterstützt – fundamental sowie technisch und zyklisch.
Gold in Euro dürfte im Zuge eines Euroeinbruchs wieder im Preis ansteigen.
Diametral gegensätzlich sieht die Lage für Gold in US-Dollar aus. In dieser Woche wurde eine bullische Fortsetzungsformation im USD-Index bullisch aufgelöst. Der Widerstand bei 95 Punkten wurde, wie von uns seit Monaten erwartet, gebrochen und ein weiterer Anstieg des USDX auf 100 Punkte steht aktuell kurz bevor.
Der Terminmarkt gibt dem Euro noch Potenzial nach unten und dem Dollar noch Potenzial nach oben. In zwei bis drei Monaten dürfte die Dollarstärke jedoch ein zyklisches Hoch finden, was dann letztlich auch den Goldpreis in US-Dollar wieder mehr Spielraum nach oben lassen könnte. Übergeordnet hat es der Goldpreis in US-Dollar aufgrund des stärkeren Dollars bis Jahresende schwer. Auf Sicht der nächsten zwei Jahre sehen wir jedoch aufgrund einer unausweichlichen neuen Rezession und einem erneuten Aufflammen der Finanzkrise ein neues QE-Programm seitens der US-Notenbank, was letztlich auch den Goldpreis in US-Dollar wieder stark stützen wird. Langfristig notiert Gold nur bei 10% des Hochs von 1980, weshalb wir hier langfristig enormes Potenzial sehen. Die Gefahr eines Zusammenbruchs der Eurozone zwingt einen vernünftigen Anleger praktisch ein kluges Investment in die Edelmetalle.
Gold in US-Dollar hat es aufgrund der anhaltenden Dollarstärke hingegen schwer.
Palladium – das Teuerste unter den vier Edelmetallen
Smarte Anleger, die langfristig am Edelmetallmarkt investieren, haben immer die Ratios der vier Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium im Blick. Die Preise der Edelmetalle schwanken zueinander über die Jahre teilweise stark. Die Geschichte zeigt, dass die Verhältnisse zueinander immer wieder zu ihrem Mittelwert zurückkehren oder gar wie ein Pendel auf die Gegenseite ausschlagen.
Aus diesem Umstand kann man mit sehr geringem Risiko sehr hohe Renditen erwirtschaften, indem man die relativ günstigen Edelmetalle in einem Edelmetalldepot übergewichtet und die relativ teuren Edelmetalle untergewichtet. Hält man beispielsweise eine feste Gewichtung in einem Edelmetalldepot, so wird sich auf lange Sicht die Rendite entsprechend der Preissteigerung der Edelmetalle entwickeln. Verringert man jedoch immer dann, wenn ein Edelmetall relativ teuer ist, dessen Anteil im Depot zugunsten eines Edelmetalls, das historisch relativ günstig ist, so lässt sich über 30 Jahre eine zusätzliche Rendite von mehreren hundert Prozent erreichen.
Heute wollen wir einen Blick auf das Edelmetall Palladium werfen, das aktuell sowohl zum Gold als auch zum Silber sowie zum Platin relativ teuer ist.
Das Palladium-Gold-Ratio war in der Geschichte nur einmal so hoch, was bedeutet, dass Palladium im Vergleich zum Gold relativ teuer ist. Das Hoch im Ratio Ende der neunziger Jahre muss man als statistischen Ausreißer betrachten. Auch das Palladium-Silber-Ratio ist mit einem Verhältnis von 58 historisch relativ hoch und das Palladium-Platin-Ratio hat mit 1,07 fast schon das historische Extremniveau der Jahrtausendwende wieder erreicht.
Daher scheint es für den strategischen Investor – der auf Sicht von zehn oder mehr Jahren investiert – klug zu sein, die Palladiumbestände relativ zu den Beständen an anderen Edelmetallen zu verringern. Die Spekulation dabei ist, dass Palladium wieder zu seinem langfristigen Mittelwert zurückkehren und der Preis in den nächsten zehn Jahren relativ schwächer ansteigen wird als die anderen Edelmetalle. Deshalb empfiehlt es sich, Palladium langfristig unterzugewichten und insbesondere Platin, aber auch Silber überzugewichten.
Palladium ist zum Gold so teuer wie nur einmal zuvor in der Geschichte.
Palladium ist auch relativ teuer zum Silberpreis.
Palladium ist historisch relativ teuer zu Platin.
© Blaschzok Financial Research
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