von Sven Weisenhaus ...Zur schlechten Stimmung auf dem Parkett trugen auch die Angaben der Einkaufsmanager bei. So gab es einen überraschend deutlichen Rückgang beim Einkaufsmanagerindex Chicago-PMI. Mit 52,7 lag er im Mai sogar auf dem niedrigsten Stand seit September 2009.

(Quelle: Markt-Daten.de) Einkaufsmanagerindex Chicago, 1 Jahr

Mit der Entwicklung des Index seit Februar wurde die gesamte Zwischenerholung des vergangenen Jahres wieder ausradiert.

(Quelle: Markt-Daten.de) Einkaufsmanagerindex Chicago, Entwicklung seit 2000

ISM-Index macht das Ganze auch nicht viel schlimmer

Der ISM Manufacturing Index des Institute of Supply Management (ISM) lag zwar mit einem Punktestand von 53,5 im Rahmen des erwarteten Bereichs von 53 bis 54, doch im Vormonat hatte der Index ebenfalls höher bei 54,8 notiert. Auch hier also ein Rückgang.

(Quelle: Markt-Daten.de) Einkaufsmanagerindex des ISM (ISM Manufacturing Index)

Wenigstens der ISM Non-Manufacturing Index (NMI) für Mai notiert leicht höher - bei 53,7 nach zuvor 53,5. Erwartet wurde der NMI im Bereich 52 bis 53.

(Quelle: Markt-Daten.de) Einkaufsmanagerindex des ISM für das Dienstleistungsgewerbe

Exkurs zu den (ISM-)Einkaufsmanagerindizes

Ein Gesamtwert der Indizes über 50 Punkte impliziert eine expandierende Wirtschaftsaktivität, ein Punktestand darunter steht für Kontraktion.

Besonders der ISM-Einkaufsmanagerindex ist ein viel beachtetes Konjunkturbarometer für die gesamtwirtschaftliche Lage, mit ähnlichem Gewicht wie der ifo-Index für Deutschland.
Das Institute of Supply Management (ISM) befragt landesweit 400 Einkaufsmanager über die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage des Unternehmens, für welches sie im Einkauf tätig sind. Es werden 5 Teilgebiete abgefragt:

1. Auftragseingang,

2. Produktionstätigkeit,

3. Beschäftigung,

4.Lieferfristen und

5. Zu-/Abnahme der Lagerbestände.

Berichtet wird jeweils am ersten Werktag eines Monats für den vorangegangen Monat.

Fazit zu den Einkaufsmanagerindizes

Von der reinen Entwicklung der Einkaufsmanagerindizes kann nur der des Institute of Supply Management für den Dienstleistungsbereich (der ISM-NMI) punkten.
Von der absoluten Punktezahl hingegen notieren alle Indizes über der wichtigen Wachstumsschwelle von 50 Punkten.

Also auch hier, ähnlich wie bei den gestern besprochenen Daten (Daten zur US-Industrie) oder den Angaben der Notenbanken im heutigen ersten Teil, weder klar bullische Signale (wegen der vielen Rückgänge in den Indizes) noch klar bärische Signale (wegen der Notierungen über 50 Punkte).

Fehlt noch die Stimmung der Verbraucher und der Blick auf den wichtigen US-Immobilienmarkt. Dazu aber am Montag mehr.

Bis dahin wünsche ich Ihnen ein erholsames (und spannendes erstes EM-)Wochenende
Sven Weisenhaus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de