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Philharmoniker Depot

26.11.14 Eurokrise – OECD bezeichnet Konjunktur in Europa als „überaus schwach“

So, gestern senkte die OECD den Daumen für die Konjunktur in der kriselnden Eurozone. Sicherlich, die Verantwortlichen in der Politik wollen und werden das alles nicht hören wollen. Nicht umsonst betont ja der Bundesfinanzminister, dass Deutschland nicht in einer Rezession sei. Von einer Wirtschaftskrise ganz zu schweigen.

Halbierte Wachstumsprognose

Wie auch immer, gestern jedenfalls war es die OECD, die die Wachstumsprognose für Deutschland für das kommende Krisenjahr 2015 auf nur noch 1,1 Prozent halbierte. Nichtsdestotrotz bleibt Europa, die Eurozone nach dem Verdikt der OECD das große Sorgenkind der Weltwirtschaft. Die Eurozone sei zu einem großen Risikofaktor für die Entwicklung der Weltwirtschaft geworden. Kurzum, die OECD senkte den Daumen für die Entwicklung der Wirtschaft in der Eurozone im kommenden Krisenjahr 2015. In der Prognose vom Mai diesen Jahres sagte die OECD dem Euroraum noch eine Erholung voraus, die immerhin noch mit einem Wachstum von 1,7 Prozent relativ stark ausfallen sollte. Wohl gemerkt, relativ stark für europäische Verhältnisse. Jetzt sind die Ökonomen der OECD relativ skeptisch. Nun sollen es nur noch 1,1 Prozent werden. Wenn überhaupt.

Gründe für die Malaise

Denn die Gründe für die wirtschaftliche Abschwächung liegen auf der Hand. Die Lage in den Krisenstaaten Europas bleibe auch 2015 weiter extrem angespannt. Hinzu komme, dass auch die wirtschaftliche Lage in China sich abschwächen würde. Und dann ist ja noch die Krise rund um die Ukraine und Russland, die zu allem Überfluss noch hinzukommt. Es verwundert also nicht wirklich, dass die OECD nun die Verantwortlichen in der Politik massiv zu Strukturreformen auffordert. Nur so könne das Wachstumspotenzial erhöht werden.

Konkrete Empfehlungen

In den großen Krisenstaaten Italien und Spanien sollte die Politik zu wachstumsfreundlichen Maßnahmen greifen. Frankreich müsse indes die Arbeitskosten absenken. Parallel zu den Empfehlungen ist es aber so, dass die OECD den Krisenländern mehr Zeit einräumen will, die Staatshaushalte in Ordnung zu bringen und zu sanieren. Sollten die großen Krisenländer zu sehr darauf bedacht sein, die Staatshaushalte zu sanieren, sei die Wahrscheinlichkeit groß, dass dadurch der gesamte Euroraum in eine weitere Rezession gestürzt werde.

Was soll Deutschland tun?

Für Deutschland schlägt die OECD indes die Erhöhung der Investititonen in die Kinderbetreuung und die Bildung vor. Ferner sollte die Verkehrsinfrastruktur verbessert werden. Darüber hinaus sei es an der Zeit, die Regulierungen im Bereich der Dienstleistungen abzubauen. Im Hinblick auf die Finanzierung der nötigen Investitionen müssten die Staatsausgaben umstrukturiert werden. Es müsse nun darüber eine intensive Diskussion geben.

Und last but not least sei nicht unerwähnt, dass die OECD weiter empfiehlt, dass die EZB ihre geldpolitische Lockerung weiter forcieren solle. Anders formuliert, Mario Draghi wird indirekt aufgefordert, Staatsanleihenkäufe zu tätigen. Die Konjunktur in Europa sei überaus schwach, das Deflationsrisiko bestehe fort.

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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