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Philharmoniker Depot

04.02.15 Eurokrise – Neues aus den Krisenstaaten

In jüngster Vergangenheit gab es einige nicht uninteressante Neuigkeiten aus den Krisenstaaten Europas. Zuerst richtet sich der Blick nach Italien.

Starker Preisverfall

Und hier ist zu konstatieren, dass das amtliche Statistikamt der Italiener gestern einen überrraschend starken Rückgang der Verbraucherpreise vermeldete. Demnach seien die Konsumentenpreise im Krisenland im Januar des neuen Jahres 2015 so stark gesunken wie seit über 55 Jahren nicht mehr. Das nationale Statistikamt Istat teilte jedenfalls mit, dass die Jahresteuerung bei Minus 0,6 Prozent im Januar lag. Als Hauptgrund für diese Entwicklung wurde der extreme Verfall des Preises für Rohöl genannt.

Rückgang der Erzeugerpreise

Aber nicht nur in Italien verstärkt sich der Preisdruck aufgrund des Ölpreisverfalls. Eurostat gab gestern bekannt, dass die Erzeugerpreise in der Euro-Zone im letzten Monat des Krisenjahres 2014 überrraschend stark gefallen seien. Und zwar um exakt 2,7 Prozent. Vor allem wegen des starken Preisrückgangs am Ölmarkt sanken allein die Energiepreise um mehr als acht Prozent. Bei der Statistik werden alle Preise der Produzenten ab Werkstor berücksichtigt. Die Erzeugerpreise gelten als Vorläufer für die Entwicklung der Verbraucherpreise. Die Verbraucherpreise gingen ja im Euroraum im Januar um 0,6 Prozent zurück. Mit Blick auf die Erzeugerpreise hatten Ökonomen einer Reuters Umfrage zufolge nur mit einem Rückgang von 2,5 Prozent gerechnet.

Zweifelsohne, die dramatische Entwicklung am Ölmarkt bleibt nicht folgenlos. Und es dürfte auch in den kommenden Monaten wenig überraschend sein, wenn die Statistiker eine sog. „Minus-Inflation" verkünden werden. Mario Draghi und seine Verbündeten in der Euro-Notenbank werden diese statistische Steilvorlage sicherlich nutzen, um zum einen das Billionen-Anleihe-Kaufprogramm zu rechtfertigen und zum anderen vielleicht noch unkonventionellere Maßnahmen zu ergreifen. Den Helikopter-Mario in seinem Lauf...

Hohe Arbeitslosigkeit

Mario Draghi kann zwar die ein oder andere Bazooka abfeuern, ob diese aber dem riesigen Heer der Arbeitslosen in Europa helfen wird, ist sehr zu bezweifeln. Die Entkopplung der Realwirtschaft von den Finanzmärkten ist aktuell krasser denn je. Die Börsen eilen ja momentan von einem Rekord zum nächsten; und gleichzeitig wird bekannt, dass in Spanien, dass in jüngster Vergangenheit auffällig oft in den Hauptstrommedien für die angeblichen Reformerfolge gelobt wurde, die Arbeitslosigkeit im Januar zum ersten mal seit dem Oktober 2014 wieder gestiegen ist. Nach dem Ende des Weihnachtsgeschäfts stieg die Zahl der Menschen, die einen Arbeitsplatz suchen, um 78000 auf sage und schreibe 4,53 Millionen!

Ja, im Euroraum haben nur die Griechen eine noch höhere Arbeitslosikeit als die Spanier.

Mario Draghi kann am Ende dann doch keine neuen nachhaltigen Arbeitsverhältnisse aus dünner Papiergeld-Luft aus dem Nichts kreiern...

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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