Keine Sorge, ich bin mit Blick auf die Überschrift auf keinen Fall in das Lager der Goldbären gewechselt. Doch nach mittlerweile zwei Monaten, in denen sich der Goldpreis praktisch überhaupt nicht bewegt hat, ist es an der Zeit, dass diese schier endlose Seitwärtsphase endlich aufgelöst wird. Und sei es nach unten.
Natürlich würden wir alle gerne wieder steigende Kurse sehen. Doch – und ich denke, das haben Sie in den vergangenen Wochen oft genug gelesen – die schwachen COT-Daten ließen einen nachhaltigen Ausbruch nach oben praktisch nicht zu. Interessant war das, was wir am vergangenen Freitag gesehen haben. Die Commercials haben bei Gold und vor allem Silber in hohem Maße Shorts eingedeckt. Während auf der Gegenseite die großen Spekulanten auf der Longseite das Handtuch werfen. Ich denke, Sie wissen, was das in der Vergangenheit stets bedeutet hat.
„Es muss schlechter werden, bevor es besser wird“
Wer in München auf der Edelmetallmesse meinen Vortrag verfolgt hat, der weiß, dass ich vergleichsweise negativ für die Edelmetalle gewesen bin und gesagt habe: „Es wird erst schlechter werden, bevor es besser wird.“ Und bei Silber ist mein bearishes Szenario auch eingetreten. Wir sind mittlerweile unter die Marke von 16 Dollar gerutscht. Gold stand ebenfalls unter Druck – aber bei weitem nicht so stark. Und wenn man sich die Verschiebung der COT-Daten ansieht und die charttechnische Entwicklung bei Gold und Silber betrachtet, dann stehen die Chancen gut, dass wir das sehr bearishe Szenario bei Gold, das durchaus noch einmal einen Rutsch unter die Marke von 1.200 Dollar beinhaltet hat, so nicht abarbeiten müssen.
Sicher: Ganz vom Tisch ist dieses Szenario noch nicht. Doch aktuell verschieben sich die Chancen bereits wieder auf die Seite der Bullen. Vor allem Silber gibt uns eine schöne Indikation: Die Marke von 15,60 Dollar, also das Schlusskurstief vom 7. Juli, gibt uns eine gute Unterstützung. Die Chancen der Bullen, Silber an dieser Stelle wieder nach oben zu hieven stehen gut. Freilich sollte man in Erinnerung behalten, dass am 7. Juli der Flash-Crash bei Silber stattfand. Es könnte also durchaus sein, dass wir erneut intraday unter diese Marke abtauchen, ohne dass größerer charttechnischer Schaden entsteht. Das schreibe ich vor allem deshalb, da heute der Zinsentscheid in den USA verkündet wird. Und obwohl alle Welt mit einem Zinsschritt der Fed rechnet, kommt es an solchen Tagen gerne einmal zu erhöhter Volatilität.
Kurzum: Die Patienten Gold und Silber kränkeln zwar noch etwas, das Schlimmste könnte aber bereits überstanden sein. Und mit Blick auf die letzten Tage des Jahres könnte es sogar sein, dass es schon wieder etwas bergauf geht.
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Quelle: DerAktionaer.de