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28.12.12 Verbraucher in Europa wenig konsumfreudig

von Sven Weisenhaus ...Sie haben sich gestern schon einen Eindruck von der desaströsen Entwicklung der europäischen Wirtschaft machen können. Es gibt aber noch einige Indikatoren, die wir für ein Gesamtbild heranziehen können.

Verbraucher in Europa wenig konsumfreudig

So zum Beispiel das Konsumverhalten der Verbraucher. Leider geht es auch dem Einzelhandel nicht sonderlich rosig. Dieser hinterließ schon im August keinen guten Eindruck, wie die folgenden Daten aus der Betrachtung am 14. November zeigen:

· Einzelhandelsumsatz im Euroraum (ER17) im August 2012 zum Vorjahr: - 1,3 %

· Einzelhandelsumsatz im Euroraum (ER17) im August 2012 zum Vormonat: + 0,1 %

· Einzelhandelsumsatz in der EU27 im August 2012 zum Vorjahr: 0,0 %

· Einzelhandelsumsatz in der EU27 im August 2012 zum Vormonat: -0,1 %

Wie die folgende Grafik zeigt, hat auch hier der Abwärtstrend wieder Schwung aufgenommen.


(Quelle: Eurostat) Umsatz des Einzelhandels im Euroraum und der EU

Stärkster Einbruch seit mehr als drei Jahren

Im Oktober fiel das Absatzvolumen des Einzelhandels gegenüber dem Vormonat im Euroraum (ER17) um 1,2% und in der EU27 um 1,1%. Im September nahm der Einzelhandelsindex um 0,6% bzw. 0,2% ab.
Gegenüber demselben Monat des Vorjahres sank der Einzelhandelsindex im Oktober im Euroraum um 3,6% und in der EU27 um 2,4%.
Es war der schlimmste Umsatz-Einbruch seit mehr als drei Jahren.

Nicht mal gute Aussichten für das 1. Quartal 2013

Wenigstens hat sich die Wirtschaftsstimmung in Europa zuletzt etwas verbessert. Die Einkaufsmanager in der Eurozone zeigten sich kurz vor Weihnachten weniger pessimistisch als noch im Vormonat.

Einkaufsmanagerindizes auf 9-Monats-Hoch

Nach Angaben der Marktforscher von Markit zog der Composite-PMI auf den höchsten Stand seit neun Monaten an. Er stieg um 0,8 auf 47,3 Punkte.
Der Index für das verarbeitende Gewerbe in der Eurozone stieg im Dezember um 0,1 Punkte auf 46,3 und damit ebenfalls auf ein 9-Monats-Hoch. (Im November lag das Plus bei 0,8 Punkten auf 46,2 Zähler).
Der Anstieg im Dienstleistungssektor fiel mit einem Plus um 1,1 (auf 47,8 Punkte) am besten aus.

Index deutet zum 17. Mal in Folge auf eine schrumpfende Wirtschaft

Leider nützen die Anstiege nur sehr wenig, denn per Saldo ist in keinem der beiden Sektoren (verarbeitendes Gewerbe und Dienstleistung) die Wachstumsschwelle von mehr als 50 Punkten erreicht worden, ab der Wachstum signalisiert wird, so dass die Wirtschaftsaktivität in der Eurozone grundsätzlich weiter abnimmt. Zudem verharrte der Indikator zum 17. Mal in Folge unter der Marke von 50 Punkten.

Keine guten Aussichten für das 1. Quartal 2013

Mit der geringer werdenden Differenz zur Wachstumsschwelle schrumpft die Wirtschaft zumindest in einem zunehmend langsameren Tempo. Doch eine Wachstumsschlappe auch im 1. Quartal 2013 dürfte kaum zu vermeiden sein. Im laufenden 4. Quartal 2012 wird es nach Experten-Meinungen wohl zu einem Rückgang des BIP im 0,3% im Quartalsvergleich kommen.

Der Boden ist noch nicht erreicht

Eindeutiges Ergebnis der Analyse der Daten zur europäischen Wirtschaft: der Boden ist noch nicht erreicht.
Da muss man sich schon fragen, wie es der EuroStoxx50 auf ein derart hohes Niveau geschafft hat. Hier kann man eindeutig sagen, dass die Kursentwicklung der Konjunktur nicht nur VORgelaufen sondern DAVONgelaufen ist.
Allerdings rückt der Boden immer näher, so dass auch nicht mehr mit größeren Kursrücksetzern, wohl aber mit heftigen Korrekturen zu rechnen ist.


Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende
Sven Weisenhaus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de

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