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Philharmoniker Depot

24.12.13 Deutsche: Lieber Auto als Aktien, Immobilien oder Gold

von Thomas Kallwass ...Die Deutschen sind Investitionsmuffel. Sie wollen weder Aktien noch Gold, weder Immobilien noch Anleihen. Befragt, welche Sachwerte sie kaufen würden, geben sie hingegen ihre Bevorzugung von Autos, Elektrogeräten oder Möbeln zu Protokoll. Gegenstände, die für ihren extremen Wertverlust bekannt sind.

Für die Mehrheit der Befragten sind Autos Sachwerte

Schon in früheren Studien entdeckten die Studienleiter verblüffende Ansichten darüber, was für die Deutschen überhaupt Sachwerte sind. Vor zwei Jahren gaben die Befragten in 90% der Fälle an, für sie seien Immobilien Sachwerte. 80% nannten auch Gold. Soweit, so gut. Doch auf Platz 3 folgten ausgerechnet Autos, deren hoher Wertverlust in kurzer Zeit legendär ist. Selbst Möbel, für die praktisch kein Zweitmarkt existiert, sahen 69% der Befragten als Sachwert an. 66% hielten Elektrogeräte für Sachwerte. Weit abgeschlagen folgten Aktien mit 26% der Nennungen und Anleihen mit nur 21%.

Konsumgüter mutieren im Kopf zu Investitionsgütern

Zwei Drittel der Deutschen mischen also Konsumgüter wie Autos, Möbel und Fernseher in einen Topf mit Investitionsgütern. In einer Studie, in der es explizit um Geldanlage ging, sind das erstaunliche Ergebnisse. Sowohl Autos als auch Möbel und Elektrogeräte verlieren selbst dann schon Wert, wenn sie nicht benutzt werden. Da sie auch keine laufenden Erträge erzielen, sind Autos, Möbel und Elektrogeräte denkbar ungeeignet als Investitionsgut.

Frappierend war auch die Differenz zwischen Investitionsgründen und Investitionsgütern. Auf den Plätzen 1 bis 3 standen Inflation, Werterhalt und "Angst vor Finanzkrise". Gekauft wurden dann allerdings Konsumgüter mit hohem Wertverzehr.

Daran hat sich bis heute nichts geändert. Im Gegenteil. 2011 hielten es immerhin 40,6% der Befragten für mindestens möglich, dass sie Aktien kaufen. 2013 waren es nur noch 33,3%. 2011 hätten 62,9% wenigstens möglicherweise Elektrogeräte oder Autos (63%) gekauft. In diesem Jahr waren es noch immer 54,5% bzw. 61,5%. Das Verhältnis hat sich also weiter zuungunsten der Aktien und zugunsten der reinen Konsumgüter verschoben.

Weder Gold- noch Immobilienboom erkennbar

Einen Dämpfer bekommen alle Goldbullen, die immer wieder auf eine baldige Goldhausse spekulieren. "Wenn erst einmal alle Deutschen Gold kaufen"..., dann würde der Preis durch die Decke gehen. Doch danach sieht es nicht aus. 2011 hätten immerhin 56,5% mindestens möglicherweise in Gold investiert. 2013 waren es nur noch 45,8%. Das Interesse an Gold nimmt also schnell ab.

Eine Immobilienblase verursachen zumindest Privatanleger definitiv nicht. Hätten 2011 noch 52,8% wenigstens möglicherweise eine Immobilie zur Kapitalanlage gekauft, so sind es trotz historischer Niedrigzinsen in diesem Jahr nur noch 44,6%. Der Anteil derjenigen, die "sicher" eine Immobilie kaufen wollen, sank um mehr als ein Drittel.

So ticken die Deutschen: Worin investieren sie

Auf die Frage, was für sie Sachwerte seien, hatten die befragten Deutschen teils erstaunliche Antworten parat. Aktien und Anleihen sind nur für eine kleine Minderheit Sachwerte. Nach Immobilien und Gold folgen schon Konsumgüter wie Autos, Elektrogeräte oder Möbel in der Liste der aufgezählten "Sachwerte".

Immobilien

90%

Gold

80%

Autos

72%

Möbel

69%

Elektrogeräte

66%

Aktien

26%

Anleihen

21%

Nicht minder interessant waren die Antworten, worin die Befragten "sicher", "wahrscheinlich" oder "möglicherweise" investieren würden. Hier stehen die Konsumgüter sogar an der Tabellenspitze.

Autos

62%

Möbel

59%

Elektrogeräte

55%

Gold

46%

Immobilien

45%

Aktien

33%

Anleihen

28%

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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