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Philharmoniker Depot

31.07.15 Achtung: Was Sie über die großen Goldproduzenten wissen müssen

wie Sie wissen, bin ich grundsätzlich positiv für Gold gestimmt - erst recht nach dem jüngsten Abverkauf. Allerdings bin ich kein Goldfanatiker, der unkritisch jedes Goldinvestment hochjubelt. Deswegen halte ich es heute für angebracht, eine Warnung an Sie auszusprechen.

Goldcorp & Co. befinden sich zu Recht auf historischen Tiefs

Nach dem jüngsten Preisrutsch im Gold sind auch die Aktien der großen Goldproduzenten enorm ins Rutschen gekommen und notieren teilweise auf Kursen, so tief wie seit 20 Jahren nicht mehr.

Nun werden erste Stimmen laut, die den folgenden Vergleich aufmachen: Vor 20 Jahren notierte Gold bei 300 bis 400 US-Dollar je Unze - heute immerhin noch über 1.000 US-Dollar. Wie kann es da sein, dass die Aktien der Goldproduzenten auf dem gleichen Niveau wie damals notieren?

Hinter diesem Vergleich versteckt sich die Aussage, dass die Bewertung der großen Goldproduzenten lächerlich niedrig sei. Diese Meinung halte ich für falsch. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Die derzeit niedrige Bewertung für die großen Goldproduzenten wie Goldcorp, Yaman & Co. ist absolut gerechtfertigt. Kurzfristig spricht bei den Goldriesen auch nichts für eine rasante Trendwende.

Mit einem stetig steigenden Goldpreis wurde die Profitabilität vernachlässigt

Überlegen Sie einmal unabhängig vom Goldpreis, was für die Bewertung eines Unternehmens verantwortlich ist. Richtig, die Ertragslage des Unternehmens. Und diese sieht bei nahezu allen großen Goldförderern miserabel aus.

In einem Umfeld mit einem stetig steigenden Goldpreis wurde die Frage der Profitabilität bei den Branchenführern stets auf morgen verschoben. Warum heute Kosten senken, wenn morgen noch teurer verkauft werden kann? Diese Einstellung rächt sich nun. Jetzt, wo der Goldpreis deutlich niedriger notiert, sind die Förderkosten aller großen Produzenten deutlich zu hoch.

Ein US-amerikanisches Investmenthaus hat sich einmal die Mühe gemacht, die Förderkosten der großen Produzenten im 1. Quartal 2015 unter die Lupe zu nehmen. Das Ergebnis ist schockierend:

· Goldcorp: 1.307 US$ je Unze

· Yamana Gold: 1.359 US$ je Unze

· Agnico Eagle: 1.058 US$ je Unze

· Newmont Mining: 1.000 US$ je Unze

· Barrick Gold: 927 US$ je Unze (unternehmenseigene Angabe, nicht überprüft!)

· Kinross Gold: 964 US$ je Unze (unternehmenseigene Angabe, nicht überprüft!)

Nur Barrick Gold und Kinross Gold förderten Gold im vergangenen Quartal für weniger, als 1.000 US$ je Unze. Und diese Zahlen sind mit Vorsicht zu genießen, weil es die offiziell von den Unternehmen angegebenen All-In-Sustaining-Costs (AISC) sind. Hier sind aber in den meisten Fällen wichtige Posten, wie Finanzierungskosten, noch nicht enthalten. Da diese bei den hochverschuldeten Goldförderern aber nicht gering ausfallen, sollten sie auch nicht unter den Tisch gekehrt werden.

Angesichts eines Goldpreises von 1.100 US$ je Unze verdient aktuell kaum einer der großen Produzenten Geld. Im Gegenteil: Insbesondere Goldcorp und Yamana dürften sogar ordentliche Verluste einfahren. Auf diesem Hintergrund ist die niedrige Unternehmensbewertung nur konsequent und dürfte sich auch nicht so schnell wieder ändern.

Die wirklichen Chancen finden Sie unter den mittelgroßen Produzenten

Es gibt aber durchaus Goldaktien, die vor einer rasanten Erholung stehen, wenn der Goldpreis sich wieder stabilisiert. Diese sind aber unter den mittelgroßen und kleinen Produzenten zu finden, die ihre Kosten im Griff haben. Hier finden Sie auch Produzenten, die für 800 US$ oder weniger je Unze Gold aus dem Boden holen.

Warum sind diese Unternehmen in ihrer Produktion so viel günstiger. Die Antwort ist ganz einfach: Kleineren Produzenten werden Fehlentscheidungen nicht so einfach verziehen, aufgrund der kleineren Unternehmensgröße können diese schnell existenzgefährdend sein. Kein Wunder, dass das Management hier umsichtiger vorgeht, als bei den großen Produzenten.

Auf diese Goldaktien konzentriere ich mich auch in meinem Börsenbrief „Rohstoff Investor". Nachdem diese Unternehmen unberechtigt in Sippenhaft mit den großen Produzenten genommen wurden, winken hier in den kommenden Jahren überdurchschnittlich hohe Gewinne. Als Leser des Rohstoff Investors können Sie sicher sein, dass diese Chance nicht unbemerkt an Ihnen vorüberzieht!

Herzlichst Ihr,

Andre Doerk

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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