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Philharmoniker Depot

20.10.15 Silber: Die Luft wird schon wieder dünn

In den letzten vier Wochen musste der Silberpreis erwartungsgemäß zunächst noch einmal einen Rücksetzer hinnehmen. Allerdings wurde das „dip“ tatsächlich gekauft. Silber konnte ausgehend von 14,36US$ deutlich haussieren und erreichte am vergangenen Donnerstag mit 16,19US$ den höchsten Stand seit Mitte Juni. Sowohl der Goldpreis als auch die Minenaktien konnten ebenfalls deutlich zulegen und bestätigen damit die angekündigte Erholung. Erfreulich ist dabei vor allem die Tatsache, dass Gold und Silber jeweils ihre 200-Tagelinien erreicht haben, ohne von dieser sofort abzuprallen.

Silber Monatschart:

Auf dem logarithmischen Monatschart ist die aktuelle Kerze für den laufenden Monat Oktober beeindruckend. Seit Monatsbeginn steht ein Plus von 10,67% zu Buche. Erfahrungsgemäß wird dieser Zugewinn nicht bis zum Monatsende gehalten werden können. Positiv ist aber vor allem, dass die wichtige Unterstützungszone zwischen 14,00US$ und 15,00US$ damit letztlich fulminant verlassen wurde. Kurzfristig trifft der Silberpreis allerdings bereits auf eine Parallellinie des immer noch gültigen Abwärtstrendkanals. Kann er in den nächsten Tagen diese Hürde überwinden, dürfte der eigentliche Abwärtstrendkanal allerspätestens bei ca. 17,50US$ für einen Rücksetzer sorgen.

Die Indikatoren MACD und Stochastik senden erste positive Signale, welche aber noch deutlich mehr Zeit zur Entfaltung benötigen. Bei einem Anstieg bis oder über 16,92US$ würde zudem der Parabolic Sar Indikator nach langer Zeit endlich wieder ein Kaufsignal geben. Auf dem Monatschart für den Goldpreis ist dieses Signal vor zwei Handelstagen bereits eingetreten – und das erstmals nach fast vier Jahren! Das große Bild hellt sich also langsam auf!

Solange der Silberpreis seinen Abwärtstrendkanal nicht verlässt, bleibt der Monatschart insgesamt aber immer noch leicht bärisch. Erst ein Monatsschlusskurs oberhalb von 17,00US$ würde die Lage weiter zugunsten der Bullen verbessern.

Silber Wochenchart:

Auf dem logarithmischen Wochenchart ist die erwähnte Parallellinie innerhalb des Abwärtstrendkanals noch besser zu erkennen. Wie stark dieser Widerstand ist, wird sich vermutlich schon in den nächsten Handelstagen zeigen.

Mittelfristig bullisch bleiben die Divergenzen beim MACD und RSI. Während der MACD gerade erst ein neues Kaufsignal erzeugt hat, ist die Stochastik jedoch bereits in der überkauften Zone angelangt. Die Stochastik müsste in der kommenden Woche unbedingt noch eine Schippe drauflegen, um eine potentielle negative Divergenz zu vermeiden. Mit dem laufenden Momentum könnte der Silberpreis aber genug Kraft besitzen, um zumindest noch bis zum übergeordneten Abwärtstrendkanal bei ca. 16,70US$ anzusteigen.

Zusammengefasst ist auch der Wochenchart immer noch leicht negativ zu interpretieren. Ein Ausbruch aus dem Abwärtstrendkanal ist wohl erst in 2016 realistisch.

Silber Tageschart:

Auf dem logarithmischen Tagechart konnten die Silberbullen zuletzt ein Kursfeuerwerk entfachen. Ausgehend von 14,36US$ wurde direkt die 200-Tagelinie (15,97US$) erreicht und überschritten. Seit einigen Handelstagen konsolidiert der Silberpreis um diese wichtige Durchschnittslinie, ohne dass es bisher zu größeren Rücksetzern gekommen wäre. Bis zur nächsten Widerstandslinie (ca. 16,75US$) fehlt nun nicht mehr viel.

Das Maß aller Dinge ist auf Sicht der nächsten Handelstage der „embedded Status“ der Stochastik. Der Aufwärtstrend ist damit festgezurrt und die Bullen sind ganz klar am Drücker. Erst wenn die rote Signallinie wieder unter 80 fällt, ist das bullische Momentum gebrochen. Dann wechselt der Indikator in den überkauften Zustand und würde dadurch ein Verkaufssignal erzeugen. Dazu wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit in den nächsten 1-2 Wochen auch kommen, ganz kurzfristig ist der Tageschart aber noch super bullisch und es spricht so ziemlich alles dafür, dass Silber kurzfristig noch bis ca. 16,70US$ übertreiben wird.

Im Anschluss müsste es ab Ende Oktober eine Korrektur bzw. einen Rücksetzer bis mindestens ca. 15,50US$ bzw. bis zur steigenden 50-Tagelinie (15,06US$) geben. Im schlechtesten Fall testet der Silberpreis aber auch noch einmal die neue Aufwärtstrendlinie klar unterhalb von 15,00US$. Hier wird sich dann im November vermutlich entscheiden, ob die jüngste Erholung an den Edelmetallmärkten nur eine Bärenmarktrally ist, oder ob sich nun zunehmend die „buy the dips“ Mentalität am Markt durchsetzt. Ich vermute letzteres und könnte mir daher nach einem scharfen ABC-Rücksetzer im November bis zum Frühjahr 2016 eine weitere Aufwärtsbewegung an den Edelmetallmärkten vorstellen.

Gold/Silber Ratio:


Auch wenn das Gold/Silber-Ratio zuletzt von 81,39 bis auf 71,11 deutlich gefallen ist, bewegt es sich übergeordnet weiterhin ohne klaren Trend in der Seitwärtszone zwischen 70 und 77 Punkten. Immerhin dreht nun auch die 200-Tagelinie (73,75) langsam nach unten, so dass mittelfristig ein Ausbruch nach unten immer wahrscheinlicher wird. Bis dahin bleibt die Aussagekraft des Ratios aber beschränkt.

Silberminen ETF:

Die Minenaktien sind den Edelmetallen zuletzt erfreulicherweise vorneweg gelaufen. Wie vor vier Wochen vermutet, handelte es sich also um eine zweimonatige Bodenbildung, wobei der Tiefstkurs Anfang September bei 6,04US$ gesehen wurde. Mittlerweile hat der Silberminen ETF (Symbol: SIL) fast seine 200-Tagelinie (8,40US$) erreicht und damit den Großteil der sommerlichen Verluste wieder aufgeholt. Das Momentum ist zweifelsohne auf Seiten der Bullen und sollte die Notierungen kurzfristig noch bis 8,20 – 8,40US$ voranbringen können.
Natürlich ist die Lage aber nach dem deutlichen Kursanstieg bereits etwas überhitzt und ein Rücksetzer zurück bis an die 50-Tagelinie (6,87US$) wird in der letzten Oktoberwoche immer wahrscheinlicher. Ab Mitte/Ende November müsste diese Rücksetzer dann aber ausgestanden sein.

Investierte Anleger sollten den Stoppkurs nun knapp unterhalb der 50-Tagelinie hinterherziehen und somit vermeiden dass die Position noch einmal ins Minus laufen kann. Gewinnmitnahmen bieten sich zwischen 8,20 und 8,40US$ an.

CoT-Report:

Auch dieses Mal haben sich die Daten vom Terminmarkt (CoT-Report) in bekannter Art und Weise nach den steilen Kursanstiegen deutlich verschlechtert. Mit Stand vom letzten Dienstag betrug die kumulierte Shortposition der kommerziellen Händler 58.626 leerverkaufte Kontrakte auf den Silberfuture an der COMEX. Damit liefert dieser Analysebaustein ein erstes deutliches Warnsignal. Wirklich gefährlich wird es, sobald diese Shortposition die Marke von 70.000 Kontrakten überschritten hat. Ein deutlicher Rücksetzer ist in den kommenden Wochen also absehbar geworden.

Auch am Goldmarkt sehen die Positionierungen nicht mehr so günstig aus, sondern präsentieren sich aktuell neutral. Für den Silbermarkt geben sie jedoch bereits ein Verkaufssignal.

Sentiment:



Saisonalität:

Gemäß der durchschnittlichen Kursentwicklung über die letzten 40 Jahre ist die relativ günstige Sommerphase am Silbermarkt nun beendet. Mit einem durchschnittlichen Kursverlust in Höhe von -1,2% ist der Oktober der zweitschlechteste Monat des Jahres.
Ab Mitte/Ende Oktober müsste es also typischerweise einen deutlichen Rücksetzer geben, bevor dann im November eine mehrwöchige Jahresendrally starten sollte.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.proaurum.de

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